Calltime, Touchup, Rehearsal ..
In der Modebranche gibt es, wie in jedem anderen Berufsfeld auch, eine ganz eigene Sprache, die einen Außenstehenden schnell mal ins Schwanken bringen kann.
Nachdem das Flugbegleiter-ABC so gut bei Euch ankam, gibt es nun auch ein kleines Lexikon für die wichtigsten Fachbegriffe des Modelbuisiness.
A wie AP (Agenturprovision)
Die AP bzw. Agenturprovision ist ein prozentuale Anteil, den die Agentur oder das Management eines Models für die Vermittlung und Abwicklung von Aufträgen erhält. In Deutschland liegt diese Provision meist zwischen 20-30% und wird von der finalen Gage des Models abgezogen. In der Regel ist es üblich, dass die Agentur zusätzlich eine Vermittlungsprovision von 10-25% vom Kunden verlangt.
In den großen internationalen Modestädten liegt die Agenturprovision teilweise sogar bei 50-70%.
B wie Buyout
Ein Buyout ist der Verkauf von Rechten an Foto- und Filmmaterial für einen bestimmten Zeitraum. Ist dieser Zeitraum vorüber und der Kunde möchte das Material weiterhin nutzen, fällt erneut ein Buyout an.
C wie Calltime
Die Calltime ist der Zeitpunkt, zu welchem das Model beim Job zu erscheinen hat. Pünktlichkeit gehört im Modelbuisiness zum A und O, weshalb man lieber auch ein paar Minute früher beim Job sein sollte.
D wie Direct Booking
Ein Direct Booking ist eine Buchung, bei der ein Model direkt über die Agentur gebucht wird und vorher nicht nocheinmal zu einem Casting muss. Je erfolgreicher ein Model ist, umso mehr Direct Brookings hat es in der Regel.
E wie Editorial
Ein Editorial bzw. Editorial Shooting ist ein Fotoshootings, bei dem eine Fotostrecke für ein Magazin produziert wird. Editorials gehören zu den wichtigsten Bausteinen einer Modelkarriere und können einen großen Push für die Laufbahn eines jeden Models bedeuten.
F wie Fitting
Ein Fitting ist eine Anprobe von Kleidungsstücken.
Häufig finden Fittings für Fashion Shows statt um zu sehen, welches Model welchen Look tragen wird. Manchmal werden hier die Kleider auch auf das jeweilige Model umgenäht bzw. angepasst.
G wie Go See
Ein Go See ist eine Art Vorstellungsgespräch bei einer Modelagentur oder auch einem potenziellen Kunden. Meist ist für diesen Termin nur ein sehr kurzer Zeitraum angesetzt und nicht, wie bei einem Casting, häufig mehrere Stunden.
K wie Kindermodel
Kindermodels sind ein großer Bestandteil der aktuellen Werbe- und Filmbranche. Im Gegensatz zu den erwachsenen Models, spielen die Maße aber eher eine untergeordnete Rolle. Wichtiger ist, dass das Kindermodel ein "Typ" ist und sich vor der Kamera natürlich und offen bewegt. Kindermodels können 1-15 Jahre alt sein, ab da beginnt schon die Karriere in der erwachsenen Branche, häufig dann als New Face.
L wie Lookbook
In einem Lookbook stellt ein Designer seine neusten Kollektionen vor. Hierbei werden nicht nur Fotos sondern auch Farben, Schnitte und Muster gezeigt. Der Designer sucht dafür meist ein Model aus, welches seinen Stil ideal verkörpert und somit perfekt mit der Kollektion harmonisiert.
M wie Moods
Moods sind Beispielbilder, die dem Team eines Jobs eine Übersicht geben, was im Rahmen des Shootings geplant ist und wie das gewünschte Ergebnis aussehen soll.
N wie New Face
New Faces sind Models, die sich erst am Anfang ihrer Karriere befinden. Sie haben noch kein großes Portfolio, weshalb sie am Anfang zu vielen Testshootings geschickt werden, um erstmal Erfahrung und Bildmaterial für potenzielle Kunden zu sammeln.
O wie Option
Eine Option ist eine Art Reservierung eines Models für einen Job. Man kann an einem Tag mehrere Optionen für unterschiedliche Jobs haben. Es bedeutet, dass ein Kunde noch nicht sicher weiß, welches Model er buchen möchte. Das Model muss sich diesen Tag dann freihalten, da es kurzfristig zu einer Zusage kommen kann.
P wie Polas
Polas (Polaroids) sind unretouchierte und unbearbeitete Fotos auf dem das Model ungeschminkt und in schlichter Kleidung zu sehen ist.
Dies ist besonders für die Kunden wichtig um zu sehen, wie das Model in Natura und ohne Inszenierung aussieht.
R wie Rehearsal
Das Rehearsal ist die Probe vor einer Fashion Show mit allen Beteiligten wie Lichttechnikern, Models und Tänzern. Meistens beginnt die eigentliche Show kurze Zeit später, sodass es die letzten Möglichkeit darstellt, nochmal alle Abläufe gemeinsam durchzugehen.
S wie Showroom
Im Showroom präsentieren Designer ihre neuen Kollektionen potenziellen Kunden wie beispielsweise Einzelhandelsvertretern oder Unternehmern, die dann eine Bestellung der entsprechenden Teile beim Designer in Auftrag geben.
In der Regel befindet sich der Showroom im Atelier des Designers.
Models, die für einen Showroom gebucht werden, präsentieren somit die Mode des Designers unter Ausschluss der Öffentlichkeit.
T wie Testimonial
Ein Testimonial ist ein Werbebotschafter eines bestimmten Produktes oder einer Marke. Testimonials sind entscheidend für das Produktimage, denn sie sollen dem Verbraucher Glaubwürdigkeit und ein positives Image vermitteln. Der häufigste Einsatz von Testimonials erfolgt mit prominenten Darstellern, denn sie sprechen eine breite Masse an und schaffen für den Verbraucher ein Vertrauen gegenüber dem Produkt.
U wie Underwear
Underwear- bzw. Lingerie- und Wäscheshootings sind immer ein großer Markt in der Modebranche. Das Model muss einen perfekt proportionierten Körper haben und in der Regel meistens ein C-Körbchen. Häufig gehen mit den Wäscheshootings auch die Bademodeshootings einher.
V wie Visa (Makeup-Artist)
Die Visa (VisagistIn) ist am Set für das Make-Up und häufig auch die Haare der Models verantwortlich. Die Visa stylet das Model anhand der Vorgaben und achtet während des Shootings darauf, dass die Haare und das Make-Up in Position bleiben. Manchmal werden Looks auch komplett geändert oder müssen aufgefrischt werden, weshalb die Visa in der Regel auch den ganzen Tag am Set ist.
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